Die Künstlerin Christiane Schütze
Voller Sinnlichkeit und Vielschichtigkeit sind Christiane Schützes Aquarelle. Aus ihnen strahlen menschliche Wärme und leuchtet Liebe zur Natur. In ihren Blättern bemerke ich Zärtlichkeit; sie sind stimmig mit ihr, mit ihrem Leben und offenbaren ihr gezeichnetes ICH.
Ihre Liebe zur Musik, zur Bildenden Kunst, zur Lyrik und Fotografie bestimmen auch den Inhalt und die Empfindungen ihrer Blätter. Sie entdeckte an der See stimmungsvolle Motive, den herben Reiz der Küste. Aus ihrer poetischen Sicht heraus, die mehr eine empfindsame Stimmung als die topografische Genauigkeit eines bestimmten Ortes wiederzugeben anstrebte, entstanden durch das Farbenspiel der Aquarelltechnik Arbeiten von stillen, versunkenen Landschaften. Ihre geschauten Bilder und Empfindungen werden in neu gedachten Bildwirklichkeiten gedanklich vertieft und reflektiert. Eine Synthese von Überliefertem, Selbsterfahrenem und Gefühltem kommt zum Ausdruck.
In ihrer verhaltenen, unaufdringlichen Art erweisen sich diese Darstellungen als Abbild eigener Befindlichkeit und spiegeln ihre innere Bewegtheit wider.
In den letzten Jahren wendet sich die Künstlerin verstärkt der Figur und hier speziell dem Porträt zu. Köpfe in Grün und in Blau. Eine Nase, ein Mund, zwei Augen. Verlorenes Profil. Ein Oval in einem Viereck – spannungsvoll in die Blattfläche gesetzt. Von ihnen muss die Rede sein. Nach meiner Meinung sind sie besonders stark. Hier kann man sehen, ablesen und deuten. Es gibt Blätter mit vielen Zuständen. Und sie verwendet hier die Farbe als Linie. Was ist es? Schutz, Behausung, Begrenzung, Abgrenzung, aber auch Eingrenzung, Einengung? Diese Bloßlegung innerer Strukturen gleicht einem „Unter-die-Haut-gehen“ und ist ein anonymer Ausdruck für einen Seelenzustand. Die Schatten grenzen Licht- und Dunkelzonen voneinander ab und unterstreichen zugleich die Anatomie der Köpfe. In fortschreitender Reduktion und Abstraktion entsteht fast ein Skelett. Eine Kunst, die zum subjektiven Erleben verstanden werden muss. „Köpfe“ sind zu Symbolen geworden – vielleicht des „Alleinseins“. Keine der Arbeiten ist eine Wiederholung und jede ein Unikat in der Bildkomposition.
Christiane Schütze hat die ihr gemäße Bildsprache gefunden, sie hat eine selbstgemäße Ausdrucksform erprobt und so einen eigenständigen Stil für sich herausgebildet. Es entstehen Spannungen, die Aufmerksamkeit erregen, sensible eigenartige Kompositionen mit farblichen Kontrasten. Das Auge hat eine Vielfalt, Fülle und Dichte von Formen zu bewältigen. Begebenheiten und Zustände sind in ihre Arbeiten hineingewebt. Sie vertieft ihre Landschaft ins Lyrische. Dabei zeigt sie verschiedene Jahres- und Tageszeiten, gibt harmonische und brüchige Räume wieder. Natur und Menschenwerk, Phantastik und Präzision, Ferne und Nähe, Licht und Schatten, Tod und Wachstum begegnen einander. Es entstehen Harmonien mit weiten Bildräumen. Dazu kommen die feinsinnig differenzierten Tonwerte in den Landschaften – neblig, dämmrig, dunstig oder auch sonnig, aber nie zum Gefälligen hin.
Ein freier Wirklichkeitsbezug und diffiziles handwerkliches Können sind Merkmale in ihrem Schaffen. Zur Steigerung einer psychologischen Vertiefung der Bildaussage schöpfte die Künstlerin die gestalterischen Mittel des Aquarells aus und erzeugte durch Zurückdrängen des Figürlichen künstlerische Aussagen von eigener Prägung.
Eva Reulecke
Kunstwissenschaftlerin
Ihre Liebe zur Musik, zur Bildenden Kunst, zur Lyrik und Fotografie bestimmen auch den Inhalt und die Empfindungen ihrer Blätter. Sie entdeckte an der See stimmungsvolle Motive, den herben Reiz der Küste. Aus ihrer poetischen Sicht heraus, die mehr eine empfindsame Stimmung als die topografische Genauigkeit eines bestimmten Ortes wiederzugeben anstrebte, entstanden durch das Farbenspiel der Aquarelltechnik Arbeiten von stillen, versunkenen Landschaften. Ihre geschauten Bilder und Empfindungen werden in neu gedachten Bildwirklichkeiten gedanklich vertieft und reflektiert. Eine Synthese von Überliefertem, Selbsterfahrenem und Gefühltem kommt zum Ausdruck.
In ihrer verhaltenen, unaufdringlichen Art erweisen sich diese Darstellungen als Abbild eigener Befindlichkeit und spiegeln ihre innere Bewegtheit wider.
In den letzten Jahren wendet sich die Künstlerin verstärkt der Figur und hier speziell dem Porträt zu. Köpfe in Grün und in Blau. Eine Nase, ein Mund, zwei Augen. Verlorenes Profil. Ein Oval in einem Viereck – spannungsvoll in die Blattfläche gesetzt. Von ihnen muss die Rede sein. Nach meiner Meinung sind sie besonders stark. Hier kann man sehen, ablesen und deuten. Es gibt Blätter mit vielen Zuständen. Und sie verwendet hier die Farbe als Linie. Was ist es? Schutz, Behausung, Begrenzung, Abgrenzung, aber auch Eingrenzung, Einengung? Diese Bloßlegung innerer Strukturen gleicht einem „Unter-die-Haut-gehen“ und ist ein anonymer Ausdruck für einen Seelenzustand. Die Schatten grenzen Licht- und Dunkelzonen voneinander ab und unterstreichen zugleich die Anatomie der Köpfe. In fortschreitender Reduktion und Abstraktion entsteht fast ein Skelett. Eine Kunst, die zum subjektiven Erleben verstanden werden muss. „Köpfe“ sind zu Symbolen geworden – vielleicht des „Alleinseins“. Keine der Arbeiten ist eine Wiederholung und jede ein Unikat in der Bildkomposition.
Christiane Schütze hat die ihr gemäße Bildsprache gefunden, sie hat eine selbstgemäße Ausdrucksform erprobt und so einen eigenständigen Stil für sich herausgebildet. Es entstehen Spannungen, die Aufmerksamkeit erregen, sensible eigenartige Kompositionen mit farblichen Kontrasten. Das Auge hat eine Vielfalt, Fülle und Dichte von Formen zu bewältigen. Begebenheiten und Zustände sind in ihre Arbeiten hineingewebt. Sie vertieft ihre Landschaft ins Lyrische. Dabei zeigt sie verschiedene Jahres- und Tageszeiten, gibt harmonische und brüchige Räume wieder. Natur und Menschenwerk, Phantastik und Präzision, Ferne und Nähe, Licht und Schatten, Tod und Wachstum begegnen einander. Es entstehen Harmonien mit weiten Bildräumen. Dazu kommen die feinsinnig differenzierten Tonwerte in den Landschaften – neblig, dämmrig, dunstig oder auch sonnig, aber nie zum Gefälligen hin.
Ein freier Wirklichkeitsbezug und diffiziles handwerkliches Können sind Merkmale in ihrem Schaffen. Zur Steigerung einer psychologischen Vertiefung der Bildaussage schöpfte die Künstlerin die gestalterischen Mittel des Aquarells aus und erzeugte durch Zurückdrängen des Figürlichen künstlerische Aussagen von eigener Prägung.
Eva Reulecke
Kunstwissenschaftlerin